Th. Düsterblick                      An Marie 

 

II.

 

Die Zeiten floh’n, wie manches ist entschwunden,

Wie manche Scene wurde abgespielt,

Wie manche Pein, wie mancher Schmerz gestillt,

Wie anders hab’ ich neuerdings empfunden!

 

Auf böse Jahre folgten bess’re Stunden,

Und wieder hat ein engelreines Bild

Die Seele mir mit lautrer Freud erfüllt;

Den Stern der Liebe habe ich gefunden!

 

Du bist der Stern der Seligkeit mir bringet,

Mich zu der Minne süßem Dienste zwinget;

In’s Herz drang mir ein mächtig lösend Strahl.

 

Geläutert war’s von trüben Leid und glühte

Für dich, du aller Mädchen schönste Blüthe!

Ich liebe dich und such dich überall!